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Wie du als Sprachlehrer dein eigenes Buch schreibst und verkaufst 

 Januar 25, 2016

By  marta

Ein eigenes Buch schreiben – wer träumt nicht davon. Deshalb freue ich mich riesig euch Christine Konstantinidis vorzustellen. Christine unterrichtet Italienisch für Erwachsene und macht auch Übersetzungen. Vor ca. 1,5 Jahren ist sie unter die Blogger gegangen. Sie begeistert mit ihrem Engagement, versprüht gute Laune und motiviert auch andere Blogger ehrgeizig ihre Ziele zu verfolgen. Ihr Blog heißt Erfolgreiches Sprachenlernen.

Letztes Jahr hat Christine ein eigenes Buch mit dem Titel  „Sprachen lernen – Tolle Tipps und Tricks“ herausgebracht.

Darüber erfahren wir heute noch mehr. Aber erst einmal zum Blog.

Worum geht auf deinem Blog und für wen ist er gedacht?

Auf meinem Blog geht es um das Sprachenlernen – aber nicht nach dem klassischen schulischen Vorgehen, sondern mit allen Sinnen. Ich gebe Lerntipps, Empfehlungen vor allem zu den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Es geht aber auch um Arbeitstechniken, um Lernstrategien und um Themen rund um Organisation und Zielsetzung.

Die Zielgruppe sind Sprachlerner jeglichen Niveaus, vor allem diejenigen, die selbstbestimmt lernen können.

Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Blog zum Sprachenlernen zu starten?

Sprachen und Schreiben sind zwei meiner großen Leidenschaften! Ich unterrichte schon seit über 15 Jahren Italienisch an einer Einrichtung der Erwachsenenbildung und habe im Laufe der Zeit festgestellt, dass die Fragen meiner Kursteilnehmer und Schüler immer in die gleiche Richtung gehen, etwa:

„Wie lerne ich am besten?“

„Ich bin zu alt, was tun?“

„Ich habe kein Talent“

„Wenn ich nur einmal ein Jahr im Ausland leben würde, könnte ich auch sprechen!“

„Ich habe gar keine Zeit!“ oder

„Wie lerne ich am besten Vokabeln?“

Außerdem schreibe ich sehr gerne, und einen leichten Hang zum Besserwissen habe ich auch. Da war der Blog nur die logische Konsequenz.

Wie hat der Blog dein Leben persönlich und deine Arbeit als Sprachlehrerin beeinflusst?

Was sich herauskristallisiert hat ist, dass ich im Laufe der nächsten Jahre einen Teil meiner Tätigkeit auf den Online-Bereich verlagern möchte. Persönlich habe ich durch den Blog unheimlich viel gelernt, vor allem in Bereichen, die nicht mit meinem Beruf zu tun haben: Technik und Marketing zum Beispiel.

Mein Leben wird natürlich stark beeinflusst durch den Blog, da ich ja mehrere Stunden pro Woche daran arbeite, und das zusätzlich zu meiner Haupttätigkeit. Ich gehe auch anders an den Unterricht heran, weil sich ja immer wieder Fragen und Themen für den Blog ergeben könnten.

Es gibt dort ja nicht nur Tipps, sondern auch konkrete Arbeitsanleitungen wie zum Beispiel: „Wie schreibe ich freie Texte“ oder „Wie funktioniert Shadowing“.

Meine Kursteilnehmer und Schüler nehmen teilweise den Blog gut an und nutzen ihn als zusätzliche Informations- und Arbeitsquelle, andere jedoch lesen ihn nicht einmal, denn sie sind im Internet nicht unbedingt zu Hause.

Kommen wir zu deinem Buch. Du vertreibst es über den Thalia Shop.

Was war deine persönliche Motivation ein eigenes Buch zu schreiben?

Mein Buch vertreibe ich nicht nur über den Thalia-Shop, sondern auch bei Amazon, sowohl als E-Book als auch als Taschenbuch, und über die Buchhandlungen vor Ort. Über die ISBN ist es leicht zu finden.

Meine Motivation war einfach die, dass auf meiner Bucketlist für mein Leben stand: Einmal im Leben ein eigenes Buch schreiben. Letztendlich war es aber ein Blogger, der den Anstoß gegeben hat.

Ich sollte für ihn einen Gastartikel schreiben und habe ihm Probematerial geschickt. Er schrieb mir zurück, das Material sei so gut, dass ich mir überlegen solle, ein eigenes Buch daraus zu machen. Und da merkte ich, dass er meinen Punkt getroffen hatte.

Am Anfang hast du aber sicherlich einen Verlag gesucht, oder?

Ich habe nicht über einen Verlag veröffentlicht. Ich war nämlich im Oktober 2014 bei der Buchmesse in Frankfurt und habe mich informiert, wie man Bücher veröffentlichen kann, ohne allzu viel Geld investieren zu müssen. Verlag schied aus, weil die meisten Verlage Druckkostenvorschüsse verlangen.

Allerdings gibt es heutzutage zwei viel einfachere Möglichkeiten: Direkt über Amazon oder über Books on Demand.

Beide Systeme bedeuten, dass das Buch in seiner Endfassung hochgeladen werden muss (bis dahin muss man dann leider alles selbst machen) und es dann, sobald eine Bestellung eintrifft, gedruckt wird, auch in kleinsten Mengen.

Daher hat man als Autor keinerlei finanzielles Risiko und ist nicht auf einen Verlag angewiesen. Der Haken dabei ist allerdings: Werbung macht dann natürlich auch keiner.

Hast du dir eine Lektorin dazu geholt? Wer hat das Design gestaltet?

Lektoriert habe ich aus Kostengründen selbst, mit einer zusätzlichen zweiten Kontrolle durch meinen Mann. Das Design habe ich nicht selbst gestaltet, sondern nur das Foto ausgewählt und den Auftrag dann über das Portal fiverr.com an ein Designbüro abgegeben.

Wie lange hast du gebraucht, um dein Buch zu schreiben?

Alles in allem habe ich etwa 9 Monate am Buch geschrieben – das Schreiben selbst war nicht das Problem.

Die Probleme für mich tauchten auf, als die Arbeiten anstanden, mit denen ich mich nicht auskannte: Formatierung, technische Voraussetzungen, Steuerbescheinigungen für Amazon ausfüllen (in Englisch, weil es ja ein amerikanisches Unternehmen ist), Grafikprogramme bedienen, Werbestrategien, all das war für mich der schwierigste Teil und hat mich mehr Nerven gekostet als das Schreiben selbst.

Welche Tipps kannst du anderen Sprachlehrern geben, die ein eigenes Buch schreiben wollen?

Man braucht auf jeden Fall eine Schreibroutine, im Idealfall jeden Tag mindestens 500 Wörter, besser noch mehr. Anders stellt sich kein Schreibfluss ein, zumindest bei mir nicht.

Man sollte zuerst das Inhaltsverzeichnis festlegen und dann auf mehrere Ebenen herunterbrechen, so dass man idealerweise ein Kapitelchen pro Tag schreiben kann.

Ohne Disziplin und Ausdauer geht es nicht. Und was ich dabei auch gelernt habe: Perfektionismus ist fehl am Platz – er kostet nur unheimlich viel Zeit und bringt nichts.

Was kostet dein Buch?

Das E-Book kostet 4,99 Euro und das Taschenbuch mit 372 Seiten kostet 17,99 Euro. Das Taschenbuch ist ein kleines bisschen größer als ein normales Taschenbuch, weil ich eine etwas größere Schriftart gewählt habe, um es auch für ältere Menschen angenehm lesbar zu machen.

Wie bist du bei der Preisgestaltung vorgegangen? Wie hast du den Preis errechnet?

Bei E-Books ist es bei Amazon üblich, einen Preis zwischen 2,99 Euro und 9,99 Euro zu verlangen, allerdings gehen die Verkäufe rapide zurück, wenn der Preis zu hoch angesetzt wird. Daher ist er vergleichsweise niedrig gewählt.

Beim Taschenbuch gibt es auf der Books-on-Demand-Seite einen Preisrechner. Dort gibt man die Seitenanzahl, das Papier, die Größe und einige andere Komponenten ein, das Programm errechnet dann einen Preis, den man akzeptieren kann oder eben nicht. Da die Druckkosten meines Buches bei etwa 11 Euro liegen und BOD ja auch etwas verdienen möchte, war 17,99 Euro das Mindeste.

Was können wir in Zukunft von dir erwarten? Arbeitest du gerade an einem neuen Projekt?

Für meinen Blog habe ich gerade zusammen mit einem anderen Sprachblogger eine Interviewserie mit 24 Experten im Sprachenbereich konzipiert – es ist eine Serie mit 10 Folgen, jeden Monat eine Folge.

Zusammen mit meiner Tochter, die ebenfalls im Sprachenbereich tätig ist, betreue ich den Blog für eine Sprachenseite.

Außerdem arbeite ich gerade an der englischen und italienischen Übersetzung des Buches.

Außerdem läuft eine Zusammenarbeit mit einer Firma an. Dort geht es um Lernberatungen – wir stehen aber noch am Anfang des gemeinsamen Weges. Da ist noch viel zu klären.

Ich habe schon weitere Buchideen und möchte gerne eine Online-Lernberatung und einen E-Mail-Kurs zu Lernstrategien und Lernorganisation starten, allerdings steckt das noch ganz am Anfang. Leider hat, auch wenn ich sehr gut organisiert bin, auch mein Tag nur 24 Stunden.

 

Christine vielen Dank für diese wertvollen Informationen. Mit diesem Interview möchten wir anderen Sprachlehrern zeigen, dass es sich wirklich lohnt, einen Blog aufzuziehen und sogar selbst Produkte zu erstellen.

Ich hoffe, das Gespräch hat dich als Sprachlehrer genau dazu motiviert.

Christine und ich freuen uns auf eure Kommentare und Fragen!

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