Meine ersten Unterrichtsstunden als frischgebackene Deutschlehrerin waren sehr aufregend. Konversationsunterricht zu geben klang gut, schließlich war ich Muttersprachlerin – was konnte mir da schon passieren.
In den ersten Stunden lief alles super, ich schwebte auf Wolke sieben. Der neue Job gefiel mir. Ich hatte Kontakt zur Außenwelt, lernte interessante Menschen kennen und ich konnte helfen. Ich hab mich gebraucht gefühlt.
Es war irgendwie magisch.
Bis Fragen auftauchten, auf die ich keine Antwort hatte.
In meinem Inserat und dem ersten Vorgespräch hatte ich meine neuen Lerner darauf vorbereitet, dass ich keine Grammatik unterrichte.
Trotzdem tauchten Grammatik-Fragen auf. Das Problem ist, dass man sich als Muttersprachler gar nicht ausmalt, wie viel Grammatik man braucht, um richtiges Deutsch zu sprechen. Jeder Satz enthält eine Grammatik.
Es war mir unangenehm, dass ich scheinbar auf die simpelsten Fragen keine Antwort hatte.
Und so unvorstellbar es für mich war, mich mit langweiliger Grammatik auseinanderzusetzen, so tat ich das plötzlich ganz von allein.
Doch bevor ich soweit war, musste ich mir eine Strategie überlegen, wie ich auf Grammatik-Fragen, auf die ich keine Antwort hatte, regieren wollte.
Du musst nicht alles wissen
In meiner Ausbildungszeit wurde mir eine Weisheit eingeprägt:
Ich bin gelernte Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte. Ein Job, bei dem ich mit Tausenden von Gesetzen zu tun hatte. Die Grammatikregeln zu beherrschen kommt mir heute dagegen wie ein Klacks vor.
Das Problem damals war nur, dass ich nicht wusste, wo ich nachlesen konnte.
Ich brauchte einen Plan und überlegte mir Folgendes.
Plan A: Erklärung in der nächsten Stunde
Wenn ich das nächste Mal eine Grammatik-Frage nicht beantworten kann, dann sage ich ehrlich, dass ich das nicht weiß. Aber ich werde das Thema prüfen und beim nächsten Mal erklären.
Plan B: Fleißig lernen
Die nächsten Monate würde ich alles genau lernen. Mit der Zeit bekam ich richtig viel Lust, Grammatik zu studieren. Es war eine spannende Herausforderung.
Zuerst begann ich damit, das Grammatikbuch zu studieren. Ich ging alle Grammatik-Fragen bzw. -Themen nacheinander durch.
Das Problem war jedoch, dass ich nicht wusste, welche Grammatik für welche Stufe war. Denn ein Gebiet wurde von A-Z behandelt.
Also besorgte ich mir zusätzlich ein Lehrwerk, um zu wissen, welche Grammatik auf welcher aufbaut.
Als nächstes kaufte ich mir Grammatiktrainer, die ich für mich durcharbeitete.
Plan C: Handbuch für sofortige Aufklärung
Manchmal kann man nicht warten oder sogar nicht weitermachen, wenn eine Frage unbeantwortet bleibt. Ich musste mir Material besorgen, das mir helfen sollte, bestimmte Fragen sofort zu beantworten. Außerdem wollte ich Übungen parat haben, die ich dem Schüler zum Üben aufgeben konnte.
Ich kopierte mir die Übungen aus dem Grammatiktrainer und legte mir einen Ordner an. Die Übungen sortierte ich nach Niveaustufen, so wie im Buch.
Außerdem besorgte ich ein Wörterbuch. Das Wörterbuch, die Übungen und das Grammatikbuch lagen immer auf dem Tisch während des Unterrichts und waren griffbereit.
Fazit
Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht.
Hast du noch weitere Tipps? Dann schreib ihn gerne in die Kommentare.
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In den ersten Stunden lief alles super, ich schwebte auf Wolke sieben. Der neue Job gefiel mir. Ich hatte Kontakt zur Außenwelt, lernte interessante Menschen kennen und ich konnte helfen. Ich hab mich gebraucht gefühlt.
Es war irgendwie magisch.
Bis Fragen auftauchten, auf die ich keine Antwort hatte.
In meinem Inserat und dem ersten Vorgespräch hatte ich meine neuen Lerner darauf vorbereitet, dass ich keine Grammatik unterrichte.
Trotzdem tauchten Grammatik-Fragen auf. Das Problem ist, dass man sich als Muttersprachler gar nicht ausmalt, wie viel Grammatik man braucht, um richtiges Deutsch zu sprechen. Jeder Satz enthält eine Grammatik.
Es war mir unangenehm, dass ich scheinbar auf die simpelsten Fragen keine Antwort hatte.
Und so unvorstellbar es für mich war, mich mit langweiliger Grammatik auseinanderzusetzen, so tat ich das plötzlich ganz von allein.
Doch bevor ich soweit war, musste ich mir eine Strategie überlegen, wie ich auf Grammatik-Fragen, auf die ich keine Antwort hatte, regieren wollte.
Du musst nicht alles wissen
In meiner Ausbildungszeit wurde mir eine Weisheit eingeprägt:
Ich bin gelernte Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte. Ein Job, bei dem ich mit Tausenden von Gesetzen zu tun hatte. Die Grammatikregeln zu beherrschen kommt mir heute dagegen wie ein Klacks vor.
Das Problem damals war nur, dass ich nicht wusste, wo ich nachlesen konnte.
Ich brauchte einen Plan und überlegte mir Folgendes.
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Plan A: Erklärung in der nächsten Stunde
Wenn ich das nächste Mal eine Grammatik-Frage nicht beantworten kann, dann sage ich ehrlich, dass ich das nicht weiß. Aber ich werde das Thema prüfen und beim nächsten Mal erklären.
Plan B: Fleißig lernen
Die nächsten Monate würde ich alles genau lernen. Mit der Zeit bekam ich richtig viel Lust, Grammatik zu studieren. Es war eine spannende Herausforderung.
Zuerst begann ich damit, das Grammatikbuch zu studieren. Ich ging alle Grammatik-Fragen bzw. -Themen nacheinander durch.
Das Problem war jedoch, dass ich nicht wusste, welche Grammatik für welche Stufe war. Denn ein Gebiet wurde von A-Z behandelt.
Also besorgte ich mir zusätzlich ein Lehrwerk, um zu wissen, welche Grammatik auf welcher aufbaut.
Als nächstes kaufte ich mir Grammatiktrainer, die ich für mich durcharbeitete.
Plan C: Handbuch für sofortige Aufklärung
Manchmal kann man nicht warten oder sogar nicht weitermachen, wenn eine Frage unbeantwortet bleibt. Ich musste mir Material besorgen, das mir helfen sollte, bestimmte Fragen sofort zu beantworten. Außerdem wollte ich Übungen parat haben, die ich dem Schüler zum Üben aufgeben konnte.
Ich kopierte mir die Übungen aus dem Grammatiktrainer und legte mir einen Ordner an. Die Übungen sortierte ich nach Niveaustufen, so wie im Buch.
Außerdem besorgte ich ein Wörterbuch. Das Wörterbuch, die Übungen und das Grammatikbuch lagen immer auf dem Tisch während des Unterrichts und waren griffbereit.
Fazit
Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht.
Hast du noch weitere Tipps? Dann schreib ihn gerne in die Kommentare.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]
Hallo, ich hab mir grad dein Buch bestellt und stöbere hier gerade noch etwas rum. ich wollte mich auch als Deutschlehrerin versuchen, hab aber noch keinen richtigen Plan. Vor allem das Lehren der Grammatik versetzt mich in Panik. ob ich das schaffen kann. Genau die selben Fragen beschäftigen mich. In welcher Reihenfolge vermittelt man die Grammatik. Was kann man am Anfang übersehen, damit die Motivation der Lerner nicht gleich in den Keller sinkt. Womit fange ich Schritt für Schritt in welchem Level an. Wonach hast du dich gerichtet? Also was war dein Fahrplan, deine Richtlinie? Bist du einfach einem bestimmten Lehrwerk gefolgt? Ich glaub ich brauch schon ein Gerüst für den Anfang, weil ich nicht ganz so lockert im Umgang mit Menschen bin und das erst lernen muss im Laufe der Zeit. Der Tip mit dem zeitlich begrenztem Konversationskurs ist schon gut, gerade weil ich speziell schon Anfragen hatte, wegen Konversation. Allerdings habe ich bisher aus Angst immer abgelehnt. Vor allem auch, weil ich nicht weiss, wie und wieviel ich dafür berechnen kann. Ich habe Familie und kleine Kinder. Das heisst, meine Arbeit muss sich halt auch finanziell lohnen, weil mir die Zeit ja von meiner täglichen Familienarbeit abgeknappst (?) wird. Nur so kann man auch selbst zufrieden und motiviert bleiben. Ich will Deutsch in Indonesien unterrichten. Das heisst, die passenden finanziellen Kunden zu finden, wird auch eine Herausforderung. Wie finde ich das richtige Verhältnis zwischen Aufwand, Zeit, Zahlbereitschaft der Kunden und dem Preis…
[…] Erfahre, wie du reagieren kannst, wenn Grammatik-Fragen auftauchen, auf die du keine Antwort hast. […]
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